Was wir unter moderner Landwirtschaft verstehen ist wohl jedem klar und trotzdem will ich kurz darauf eingehen.
Wenn ich heute Diskussionen über Landwirtschaft verfolge, dann reden die Teilnehmer in der Regel schnell über die Grösse ihrer Felder (je grösser umso besser), über ihre Traktoren (möglichst viel PS) und über den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und anderen sogenannt notwendigen Behandlungen ihrer Kulturen (meist auch schon vorbeugend eingesetzt). Selten oder nie führt die Diskussion zu den Tatsachen, über die ganz dringend gesprochen werden müsste.
Die moderne Landwirtschaft ist verantwortlich für folgende Fakten in Rumänien:
Durch Erosion verlieren wir jedes Jahr zwischen 2 – 2000 Tonnen fruchtbare Erde pro Hektar
Die Bodenverdichtung führt zu laufend grösseren Überflutungen und in der Folge zu Dürre
Der Einsatz von Kunstdünger muss jedes Jahr erhöht werden
Viele Unkräuter werden immer resistenter und reagieren nicht mehr auf Herbizide
Die Schäden durch Trockenheit erhöhen sich ständig
Massentierhaltung wird weiterhin gefördert und führt zu Abfallproblemen und verseuchtem Grundwasser
Die Grundwasserspiegel sinken in vielen Gegenden auf gefährlich tiefe Niveaus
Die weitaus grösste Tragödie ist allerdings, dass die meisten Landwirte in Rumänien diese obenerwähnten Fakten schlicht einfach zu akzeptieren scheinen. Und die wenigen, die nicht einfach glauben, dass es keinen anderen Weg gibt, suchen Rat bei den tausenden von Beratern der Agroindustrie. Was die empfehlen? Ganz einfach! Immer noch mehr zu kaufen…..!
Kosten pro Hektar zu reduzieren, und trotzdem grössere Erträge zu realisieren sind doch der Traum jedes ernsthaften Bauern, nicht?
Und genau dies ist möglich mit regenerativer Landwirtschaft.
Die Umstellung ist nicht kompliziert und dauert keine Jahrzehnte. Es muss lediglich ein Umdenken im Kopf stattfinden. Der Bauer muss zuerst einmal verstehen, dass sein Boden Milliarden von Mikroorganismen, Würmer und Pilze enthält. Und die müssen sich wohlfühlen. Das heisst, die wollen essen, atmen sich vermehren und in Ruhe gelassen werden. Diese Mikroorganismen füttern unsere Pflanzen und sorgen für einen hohen Gehalt an nährstoffreichen Mineralien.
In wenigen Monaten kann aus einem nahezu leblosen, unfruchtbaren Acker ein hochproduktiver Agrarboden entstehen. Mit den richtigen Massnahmen, zum richtigen Zeitpunkt lassen sich die schlimmsten Probleme auf dem Acker, nämlich Erosion, Verdichtung und Versalzung in wenigen Monaten beheben. Wenn die Biodiversität und das Leben in den Boden zurückgekehrt sind, lassen sich unglaubliche Ernten erzielen. Und genau das wollen wir doch alle, nicht?
Regenerative Landwirtschaft hat letztlich nur zum Ziel, die Kreisläufe der Natur zu respektieren, zu pflegen und zu fördern. Die Natur gewinnt immer – es ist nur eine Frage von Zeit. Wer daran arbeitet auf seinen Feldern eine gesunde Mischung an Pflanzen und Tieren aufzubauen, diese Biodiversität laufend ausbaut, hat keine Probleme mit Schädlingen. Für jeden Schädling an unseren Kulturen, den wir heute kennen, gibt es in der Natur zehn Nützlinge, welche sich von diesem Schädling ernähren würden. Man muss also lediglich dafür sorgen, dass die Nützlinge sich bei uns wohlfühlen.
Die Felder, an denen ich bei meinen Spaziergängen vorbeigehe, sind ein trauriger Anblick. Mit Chemikalien verseucht und mit dem Traktor und Pflug zu Tode bearbeitet – das ist nicht Landwirtschaft. Für mich sind das Agrarwüsten. Auf solchen Feldern, die kaum noch etwas Lebendiges enthalten, kann nichts Gesundes wachsen.
Wer interessiert ist, mit weniger Zeit und kleinerem Geldeinsatz grössere Ernten zu erzielen, darf mich gerne kontaktieren!
Der weltbekannte österreichische Bauer, Sepp Holzer, sagt in einem seiner Bücher:
Es gibt keine unproduktiven Landflächen – es gibt nur eine Menge unfähiger Landbesitzer….!